Llevant Natural Park
Llevant Natural Park
Natur und Kultur im Nordosten Mallorcas
Lieben Sie die Ruhe, Weite und pure Natur? Dann ist der 2001 gegründete Llevant Natural Park genau das richtige Reiseziel für Sie. Abseits der großen Touristenströme liegt im Nordosten Mallorcas ein wahres Naturparadies. Der Naturpark lädt Sie zum Aktivurlaub ein. Wandern, Radfahren, Entdecken und Entspannen. Sie erwartet eine ursprüngliche, karge Landschaft mit weiten Buschlandflächen durchsetzt mit Wäldern, Quellen, Wildbächen, Höhlen und Erdlöchern sowie den Felsküsten am Meer. Zusammen mit den Naturreservaten „Cap Ferrutx” und „Cap des Freu” bildet der Park ein 1671 Hektar großes Schutzgebiet. Die gesamte Fläche steht unter Naturschutz, ist Europäisches Vogelschutzgebiet und Teil des EU-Netzwerks Natura 2000. Entdecken Sie eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt mit Arten, die es weltweit nur auf den Balearischen Inseln gibt. Alte mallorquinische Fincas ehemaliger Landgüter warten auf Ihre Erkundung.
Flora
Die Landschaft des Llevant Natural Park beherrscht mediterranes offenes Buschland, Garriga genannt. Hier wachsen die wunderschönen Zwergpalmen (Chamaerops humilis) mit ihren ausladenden Fächerblättern. Bewundern Sie von April bis Juni seine leuchtend gelben Blütenrispen. Das Diss-Süßgras (Ampelodesmos mauritanicus) sprießt in großen Büscheln mit einer Wuchshöhe von 1 bis 3 Metern in der gesamten Garriga. Im Naturpark finden Sie zudem Pflanzenarten, die ausschließlich auf den Balearischen Inseln beheimatet sind. Zu diesen endemischen Arten zählen der dem Thymian ähnlich sehende Meeresgamander (Teucrium marum subsp. occidentale) und das gelb blühende Balearen-Johanniskraut (Hypericum balearicum).
Die Garriga wird unterbrochen durch Baumbestände mit Aleppokiefern (Pinus halepensis) und Steineichen (Quercus ilex), die in Senken und entlang von Sturzbächen (Torrent) wachsen.
Die heutige Landschaft ist das Resultat einer alten Kulturlandschaft. Um die Flächen für die Tierhaltung offen zu halten und fruchtbaren Boden für den Ackerbau zu gewinnen, brannten die Bauern das Buschland immer wieder ab. Ohne eine solche Bewirtschaftungsform würde die Garriga nach einiger Zeit von Wald bedeckt sein. Da hier die Landwirtschaft wenig rentabel ist, gaben viele Bauern im Zuge des einsetzenden Tourismus nach und nach ihre Flächen auf. Heute bereichern die alten, verlassenen Anlagen mit ihren Oliven-, Mandel-, Feigen- und Johannisbrotbäumen das Landschaftsbild der Halbinsel Llevant.
Traumhafte Bergkulisse & ländliche Idylle im Llevant Natural Park
Durch seine malerische Lange am Fuße des Tramuntana-Gebirges, bietet sich Inca hervorragend als Ausgangspunkt für Wanderungen an. Eine der beliebtesten Wanderrouten ist die zum Kloster Lluc, wo erst 2019 ein ganz neuer Abschnitt fertiggestellt wurde. Die herrliche Bergwelt der Serra de Tramuntana erstreckt sich zu beiden Seiten und gibt stellenweise den Blick frei auf Ebenen mit Mandel– und Olivenbäumen. Das mediterrane Flair begleitet Sie bis zur Klosteranlage von Lluc.
Eine weitere tolle Tour ist die Rundtour um das Tossal-Verds-Massiv. Diese Route präsentiert sich äußerst abwechslungsreich mit großartiger, landschaftlicher Vielfalt. Sie können atemberaubende Ausblicke auf die Berge genießen, während Sie an wilden Schluchten und idyllischen Bergseen vorbeiwandern.
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Fauna im Llevant Natural Park
Entdecken Sie eine weltweit einzigartige Tierwelt. Aufgrund der Isolation vom europäischen Festland entwickelten sich auf den Balearen mehr als 300 endemische Tierarten. Im Llevant Natural Park treffen Sie beim Wandern auf die Balearen-Schnirkelschnecke (Iberellus balearicus). Sie bevorzugt felsige Lebensräume und Mauerspalten und ist bei Regen sehr gut zu beobachten. In der Garriga lebt auch die Balearen-Grasmücke (Sylvia balearica), ein kleiner Vogel, der an den Berghängen und Felsküsten brütet. In den Höhlen der Halbinsel tummeln sich zudem die winzigen Balearen-Pseudoskorpione (Chthonius balearicus), die lediglich eine Körperlänge von maximal 2 mm aufweisen.
Mit etwas Glück begegnet Ihnen im Llevant Natural Park auch die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni hermanni), die Kleinfleck-Ginsterkatze (Genetta genetta) oder der Algerische Igel (Atelerix algirus). Am auffälligsten sind die vielen wilden Ziegen, die in der offenen Landschaft und an der felsigen Küste herumlaufen.
Auf der Halbinsel leben, nisten oder rasten unzählige Vogelarten. Vergessen Sie nicht, Ihr Fernglas oder einen Fotoapparat mit Zoom einzustecken. Nicht ohne Grund ist die Naturparkfläche ein Europäisches Vogelschutzgebiet. Denn hier brüten viele seltene Greifvögel. Dazu gehört der Schmutzgeier (Neophron percnopterus), der ein gutes Beispiel für den Werkzeuggebrauch bei Tieren ist. Mit bis zu 500 Gramm schweren Steinen kann er die Schale von Straußeneiern knacken, um an deren Inhalt zu kommen. Auch der Zwergadler (Hieraaetus pennatus), der kleinste europäische Adler, zieht hier seine Jungen groß. Er fliegt nicht wie viele seiner Artgenossen in Westeuropa im September zum Überwintern nach Afrika, sondern bleibt das ganze Jahr im Nordosten Mallorcas. Zudem leben hier Wanderfalken (Falco peregrinus brookei), Eleonorenfalken (Falco eleonorae), Fischadler (Pandion haliaetus) und Rotmilane (Milvus milvus). Letztere siedelte man jüngst im Naturpark wieder an. An der Küste können Sie Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis desmarestii) aus der Familie der Kormorane und Korallenmöwen (Larus audouinii) beobachten.
Kultur
Der Llevant Natural Park besteht aus den Flächen der drei aufgegebenen Landgüter Albarca, Es Verger und S’Alqueria Vella, die heute der Regionalregierung der Balearen gehören. Entdecken Sie die Überreste einer alten bäuerlichen Kulturlandschaft.
Das Landgut S’Alqueria Vella befindet sich unweit der Kleinstadt Artà. Eine alte Finca beherbergt das Informationszentrum und Büro des Naturparks und ist Ausgangspunkt für kürzere oder längere Wanderungen. Mit einer Größe von knapp 374 Hektar gehört S’Alqueria Vella zu den Kleinsten der drei ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebe. Heute existieren noch zwei alte Bauerngehöfte, Tennen zum Dreschen des Getreides, eine Ölmühle sowie Pferchen für das zusammengetriebene Vieh.
Die mit fast 1128 Hektar großen Landgüter Albarca und Es Verger nehmen im Vergleich zu S’Alqueria Vella die dreifache Fläche ein und gehörten nur einer Familie. Während Albarca seit jeher durch den Getreideanbau und Olivenbaumkulturen landwirtschaftlich geprägt war, eignete sich Es Verger durch sein bergiges Terrain ideal für die Weidehaltung von Pferden und Schafen. Die verlassene Finca Es Verger wird langsam durch die Natur zurückerobert. Im einstigen Wohnbereich wachsen mittlerweile Bäume. Auf dem Landgut Albarca stehen ein Herrenhaus und eine Finca, eine Ölmühle, Tennen, Kohlenmeilerplätze zur Herstellung von Holzkohle und Kalköfen. An der Küste liegen das Sommerhaus der ehemaligen Gutsbesitzer sowie ein Ferienhaus (Refugi des Oguers) für Urlaubsgäste.
Die Fächerblätter, der auch im Llevant Natural Park häufig wachsenden Zwergpalme, sind der Rohstoff für das Handwerk der Korbflechterei (Obra de Llatra). Es ist eines der ältesten mallorquinischen Kunsthandwerke. Besuchen Sie einen der Märkte rund um den Llevant Natural Park und nehmen Sie sich eines der wunderschönen Flechtprodukte, wie einen Korb, Hut oder eine Tasche, als Souvenir mit nach Hause.
Wandern
Der Llevant Natural Park bietet Ihnen 13 unterschiedliche Wandertouren auf Mallorca, die sich miteinander kombinieren lassen. Die Wanderwege sind zwischen 515 Meter und 6,5 Kilometer lang. Die reine Gehzeit beträgt zwischen 20 und 90 Minuten. Es gibt sowohl leichte Strecken für Familien bis hin zu Abschnitten für den geübten Wanderer. Der Anstieg des Geländes kann je nach Tour von leichten 50 Höhenmetern bis zu anspruchsvollen 600 Höhenmetern betragen. Die Wanderrouten 1 bis 3 eignen sich auch für Radfahrer und Reiter. Alle Wege sind optimal ausgeschildert. Ausgangspunkt für die Wanderungen ist das Naturparkbüro und Informationszentrum in der Finca pública S‘Alqueria Vella de Baix. Hier erhalten Sie kostenlose Flyer in deutscher Sprache mit Infos über Kultur, Natur und zu allen Wanderrouten. Auf dem angrenzenden Parkplatz informiert Sie zudem eine große Tafel über den Streckenverlauf der 13 unterschiedlich farbig markierten Wanderrouten.
In Richtung Osten führen Sie die Wanderwege 1 und 2 bis zum Landgut Albarca. Auf dem anschließenden 3,7 Kilometer langen Rundwanderweg, der Wanderroute 7, können Sie die Überreste einer bäuerlichen Landwirtschaft entdecken. Nach Norden geht es auf dem Wanderweg 3 bis zum 444 Meter hohen Gipfel Puig de sa Tudossa. Der anstrengende Aufstieg wird durch eine beeindruckende Aussicht über den Naturpark bis zu den Buchten von Alcúdia und Pollença und dem Tramuntanagebirge belohnt.
Vom Wanderweg 3 zweigen die Wegstrecken 5 und 6 ab, auf denen Sie bis zum Strand von S’Arenalet des Verger gelangen. Dieser wunderschöne kleine Strandabschnitt ist naturbelassen und selbst im Hochsommer wenig besucht.